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Lost in Media

Schlagwort: hate speech

Metaneurose social media

Gut, dass es Greta Thunberg gibt. Wir brauchen solche Menschen. Menschen, die sich offen für ihre Überzeugungen einsetzen, ohne andere damit abzuwerten. Und die sich öffentlich angreifbar machen, auch auf das Risiko hin, dabei selbst kaputtzugehen. Oder – das ist wahrscheinlicher – von anderen zerstört zu werden. Greta sollte vielleicht nicht in die USA reisen, jedenfalls nicht ohne Personenschutz, obwohl es natürlich überall passieren kann. Hass kennt keine Grenzen. Er ist schon immer da, egal, wo man hinkommt. Inzwischen noch schneller, dank des großartigen Internets.

Was einmal die Öffentlichkeit war, nämlich sich gegenseitig beobachtende Medien, die vor den Augen eines interessierten Publikums verhandelten, welche Ansichten gesellschaftlich akzeptabel sind, diese Art der Öffentlichkeit gibt es nicht mehr. Das Band zwischen den „alten“ Medien und „der Gesellschaft“ ist gerrissen – oder, wie auch gern gesagt wird, „atomisiert“ worden: Die Explosion der digitalen Medien hat die Öffentlichkeit in unzählige winzige Partikel zerlegt. Und die Zellteilungen und Mutationen gehen weiter, ohne dass jemand sagen könnte, ob dieses Wachstum gut- oder doch eher bösartig ist. 

Es es ist ein alter Hut, dass Unübersichtlichkeit Menschen Angst macht. Die neue Medienvielfalt ist Furcht einflössend. Unkontrollierbar, das Ganze. Nichts für zwanghafte Charaktere (also schlecht für 98,5 % der deutschen Bevölkerung). Andererseits fällt es jetzt viel leichter, mal selbst den Mund aufzumachen, um der eigenen  Bedeutungslosigkeit zu entkommen. Das fühlt sich natürlich erstmal besser an, als immer das Maul halten zu müssen. Und seit die Leute entdeckt haben, wie gut es tut, andere Menschen zu verletzen, ohne mit echten Konsequenzen rechnen zu müssen, ist der Damm gebrochen. Hurra!

Da mitzumachen, bedeutet sich an den Rand des Wahnsinns zu begeben. Die Zahl der Verwirrten und Verbitterten, die sich unbedingt zu Wort melden müssen, scheint trotzdem unendlich groß zu sein.
Wer in der Lage ist, in den „Abgrund an Menschenverachtung“ zu schauen, den die sozialen Medien aufgerissen haben, und dabei gelassen zu bleiben, ist entweder ein weiser oder ein zynischer Mensch. Es ist kaum auszuhalten. Ganz egal, was man oben hinein wirft, unten kommt immer das Gleiche raus: Der offenbar nicht zu bändigende Drang recht behalten zu wollen. Es ist an Einfältigkeit nicht mehr zu überbieten, wie Foristen und Kommentatoren von „Der Wahrheit“ sprechen. Die ist natürlich nichts anderes als die eigene Meinung, die sich endlich mal jemand getraut hat auszusprechen. Das kann eigentlich nicht wahr sein. Fällt denen das nicht auf? Früher ahnte man nur, wie viel Dummheit in der Welt ist, heute kann man sich jederzeit davon überzeugen.

Die vielen „Wahrheiten“ da im Internet erheben selbstverständlich alle einen allgemeingültigen Anspruch, darunter geht es nicht. Wer einmal ins Licht gesehen hat, lässt sich nicht mehr täuschen; die Quatschköpfe sind quasi alle erleuchtet. Oder verstrahlt, kommt darauf an, wie sehr man von der Heiligkeit der eigenen Meinung überzeugt ist. Wer es anders sieht, ist uneinsichtig. Mindestens! Ein Idiot. Der Feind. In schlimmen Fällen wird ihm dann der Tod gewünscht, in den schlimmsten bleibt es nicht beim Wunsch.

Die „geheime Feindseligkeit“, die der Psychoanalytiker Wilhelm Reich bei all seinen Patienten entdeckte, sie lag hinter einer Schicht vordergründiger Freundlichkeit verborgen, identifizierte er als Ausdruck der Ich-Abwehr, also als eine Funktion jener Instanz, die zwischen der äußeren und der inneren psychischen Realität zu vermitteln hat. Diese mittlere Instanz nennt man bis heute „das Ich“. Ihm fällt die Aufgabe zu, Triebspannungen möglichst gering zu halten, für inneren Ausgleich zu sorgen. Dafür stehen dem Ich ein Reihe Abwehrmechanismen zur Verfügung, deren destruktive Anteile desto höher sind, je geringer die psychische Reife der betreffenden Person ist. Besonders aggressives, projektives und verleugnendes Abwehrverhalten wird auf einen niedrigen psychischen Reifungsgrad zurückgeführt.

Es fällt nicht schwer, diese Formen der Abwehr in den Kampfstilen der sich seuchenartig ausbreitenden Kleinkriege in den sozialen Medien wiederzuerkennen. Sie sind dort von geheimer in offene Feindseligkeit umgeschlagen. Es liegt also nahe, diese unsäglichen und unendlichen Kommunikationen zu pathologisieren. Welcher geistig wirklich gesunde Mensch könnte je die Energie aufbringen, seinen Mitmenschen unbedingt den eigenen Willen aufzwingen zu wollen? Nur was bringt es, eine Krankheit aus der „offenen“ Feindseligkeit zu machen, die in den meisten sozialen Medien inzwischen herrscht? Sie erscheint krankhaft, aber was steckt dahinter? Die sozialen Medien modellhaft als eine Art externalisiertes psychisches System zu betrachten, könnte zumindest dazu dienen, das Problem der Feindseligkeit als psychische Abwehrreaktion zu identifizieren. Und es somit als potentiell heilbar zu begreifen, jedenfalls wenn man an die „talking cure“ der Psychoanalyse glaubt.

Es wurde schon oft festgestellt, dass die Anonymität im Internet rabiates Verhalten im Umgang miteinander fördert. Allerdings haben das auch schon frühere Medien möglich gemacht, man denke an belästigende Telefonanrufe. Was dem Telefon dabei fehlte, war das den sozialen Medien eigene Angebot, sich ganz einfach in immer schon laufende Kommunikationen einklinken zu können. Eine gerade für Neurotiker, die auf schnelle Triebabfuhr aus sind, nahezu unwiderstehliche Aufforderung. Und natürlich ist die Attraktion, sich einer Instant-Öffentlichkeit zu präsentieren, wie sie in den sozialen Medien geboten wird, ein weiterer Anreiz ständig mitzureden – anonym oder nicht. Es scheint sich viel normaler anzufühlen, vor einer unbekannten Menge die eigenen Störungen auszubreiten, als zum Hörer zu greifen und bei nur einer armen Person die angestauten Triebenergien abzuladen. Telefonterror war eher eine Abweichung von der Norm, das kann man von den Totalausfällen im Internet nicht mehr sagen.

Es ist nicht die Anonymität, die letztlich verantwortlich ist für den Absturz der sozialen Medien in die Barbarei. Zivilisierten Menschen gelingt es in der Regel auch unter Fremden, dort, wo man sich nicht kennt, ein sozial verträgliches Verhalten an den Tag zu legen. Außerdem ist zunehmend zu sehen, dass sich immer mehr Personen, die marodierend durch’s Netz ziehen, nicht mehr verstecken; Popularität ist wichtiger als Anonymität. Für einige, die irgendwann einmal relativ vernünftig begonnen haben, die dann aber vom freigesetzten Hass infiziert wurden, ist es einfach zu spät, um sich hinter Pseudo-Identitäten zu verbergen. Jetzt geht es eben immer weiter. Viele begreifen, in der Dauerschleife aus empörter Erregung und ekelhaften Absonderungen, in der sie Opfer und Täter zugleich sind, gar nicht, wo sie hinein geraten sind.

Freud formulierte es so: „Das Ich ist nicht Herr im eigenen Haus“. Es steht unter ständigem Druck und wird von zwei Seiten in die Enge getrieben. Das Unbewusste drängt von unten, die unerfüllten Triebe wollen endlich ausgelebt werden. Von oben hält das Über-Ich mit triebversagenden Regeln und Gesetzen dagegen, um die gesellschaftliche Konformität des Individuums zu sichern. Dazwischen fällt es schwer, Position zu halten, leichter ist es, mit allen unausgestandenen Konflikten in den externalisierten psychischen Raum des Netzes weiterzuziehen. Da ist der äußere Feind auf den ersten Blick zu erkennen. Feuer frei!

Da alles irgendwie mit allem zusammenhängt, tritt die Ahnung der endgültigen Vernichtung durch die Klimakatastrophe, durch den wachsenden Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen Verteilungskriege, zugleich mit der dystopischen Verwandlung der sozialen Medien auf. Deren Idee, Menschen zu verbinden, ist ins Gegenteil gekippt. Von der seltsamen Utopie einer fröhlich plaudernden technologischen Weltgesellschaft ist in der Realität ein kommunikatives Kriegsgebiet übrig geblieben. War doch nicht so easy aus Fremden virtuelle Freunde zu machen. Die Kalifornische Ideologie ist katastrophal gescheitert. Trotzdem gehen die ehemaligen Techno-Hippies – und heutigen Business-Götter – immer weiter mit der digitalen Fiktionalisierung der Gesellschaft. Mehr vom Gleichen: Wenn irgendwann jeder zu allem seine Meinung gesagt hat, ist kein Gespräch mehr möglich. Alle glauben nur noch sich selbst, jeder ist sein eigener Gott. Und es gibt 12 Milliarden verschiedene Sneaker-Marken. California Über Alles!

Diese Entwicklung ist nicht mehr umkehrbar. Ist das so? Wahrscheinlich.
Kein Einspruch also gegen die Hoffnungslosigkeit, nur eine letzte Idee, um es mit Greta Thunberg zu sagen: „There is no hope!“ Es macht keinen Sinn, auf die Einsicht derer zu warten, die in unsinnige Kämpfe und falsche Ideologien verstrickt sind. Es braucht auch keine Hoffnung und es ist nicht notwendig, die hoffnungslosen Fälle – die Profiteure des Status quo – zur Einkehr zu bewegen, es braucht nur den Wunsch, nicht genauso destruktiv sein zu wollen wie sie: Die vielen kleinen Akte der Zerstörung, gegen sich selbst und andere, nicht mehr mitzumachen. Manchmal ist dafür nicht mehr nötig, als einen Moment innezuhalten und darüber nachzudenken, wie man sich verhalten möchte. Und ob es überhaupt dringend geboten ist, sich überall einzumischen. Manchmal muss es sein, meistens nicht.

„Zen fascists will control you„ (Dead Kennedys)
I would prefer not to.

Fakten Fake

Es gibt Lügen, die nie auffliegen. Weil sie zu geschickt konstruiert sind oder weil sie nebensächlich sind und schnell wieder vergessen werden; einige wollen aber auch nicht aufgedeckt werden, einfach deshalb, weil sie gern geglaubt werden. Fake News gehören zu dieser letzten Kategorie: Sie wollen geglaubt werden, obwohl sie meistens leicht als Lügen zu entlarven wären. Es reicht nicht, Fake News mit Fakten zu begegnen, um sie zu entkräften. Fakten richten gegen Glauben nichts aus. Um die Wirksamkeit von Fake News zu verstehen, könnte es helfen, sie nicht als plumpe Lügen zu betrachten, sondern als Aussagen, die ein Bedürfnis bedienen, das mit Fakten nicht gestillt werden kann.

Eine genauere Definition von Fake News müsste eine allgemeine Bestimmung ihres Zwecks enthalten, der nicht nur in gezielter Desinformation bestehen kann, weil dann immer noch die Frage offen bliebe, wozu die Desinformation dienen soll. Die meisten politischen Kommentatoren der “Qualitätsmedien” liefern allerdings diese flache Erklärung, als wäre sie bereits eine Antwort auf die Frage, wie Fake News wirken. Dass es sich dabei um keine Erklärung der Zwecke und Wirkungen handelt, sondern um einen Vorwand, die Grenze zwischen Fakt und Fake umzuwandeln in eine Aussage darüber, wer Freund und wer Feind ist, scheint oft nicht einmal denen klar zu sein, die in diesem Sinne argumentieren. Statt Wirkungsforschung zu betreiben, die auch die oft völlig verquere und politisch motivierte eigene Berichterstattung miteinbeziehen müsste, werden Schuldige gesucht und meistens auch gefunden: Die Russen, AfD, Verschwörungstheoretiker, Antisemiten usw. Hinter den bereitwilligen Multiplikatoren von Hassbotschaften, Fake News und wirren Verschwörungthesen werden fast immer größere Mächte am Werk gesehen. Dass es sich bei diesem Erklärungsmuster selbst um Verschwörungsdenken handelt – das heißt übrigens nicht, dass es nicht trotzdem zutreffen kann -, wird immer dann deutlich, wenn echte Beweise für das Wirken der Hintermänner ausbleiben, was fast immer der Fall ist. Der Mangel an Beweisen wird dann mit dem Hinweis plausibel gemacht, dass das Netz ein Dschungel sei, undurchschaubar, verworren und – darauf kommt es an: unzuverlässig. Die eigenen unbewiesenen Behauptungen erfüllen in dieser Argumentationslogik paradoxerweise die Rolle der Beglaubigung des eigenen Sprechens: Die sozialen Medien werden insgesamt als dermaßen unzurechnungsfähige Quelle dargestellt, dass selbst anerkannte Wahrheitsinstanzen wie die “Qualitätsmedien” ihre Aussagen über Fake News nicht beweisen können. Dass sie ebenfalls regelmäßig Fake News produzieren, spielt an diesem Punkt keine Rolle mehr, da diese Auffassung dem Selbstbild professioneller Journalisten widerspricht. In ihrer Selbstwahrnehmung kommt es zwar vor, dass Fehler gemacht werden, in der großen Mehrzahl halten sie ihre Hervorbringungen aber für gelungene journalistische Darstellungen zweifelsfreier Fakten.

Auf diesem Niveau der Selbstreflexion ist es kein Wunder, dass immer mehr Vertreter der zentralen Meinungsmachermedien davon reden, mit Faktenchecks die alte Wahrheitsordnung wiederherstellen zu wollen. Diese simple Idee ist nicht nur strikt realitätswidrig, schließlich befinden wir uns auf dem Feld massenmedialer Produktion, nicht im Bereich naturwissenschaftlicher Gesetze, sie zeigt darüber hinaus, wie wenig der Ursprung von Fake News verstanden wird. Der liegt nämlich nicht hauptsächlich in der Verantwortung geheimer und böswilliger Mächte, wie suggeriert wird, sondern im selbstverschuldeten Glaubwürdigkeitsverlust der etablierten Medien. Dieser Verlust wird zwar erkannt und teilweise auch zugegeben, allerdings wird er offensichtlich als Folge der massenhaften Nutzung sozialer Medien betrachtet, was einer Verwechslung von Ursache und Wirkung nahekommt. Dass der Verlust des Meinungsmonopols nicht damit einhergehen muss, auch an Glaubwürdigkeit zu verlieren, wird von den Verantwortlichen in Presse und Fernsehen scheinbar übersehen. Intern wird eine Durchhaltemoral gepflegt, die darauf hinausläuft, sich nicht irre machen zu lassen von Lügenpresse-Vorwürfen und genauso fakten- und wahrheitsorientiert weiterzuberichten wie eh und je.

Natürlich ist es gut zu verstehen, dass sich der einzelne Redakteur oder Autor in Diensten einer Zeitung oder eines Senders nicht vorwerfen lassen will, bewußt sein Publikum zu belügen. Das zurückzuweisen, ist ganz richtig, und ebenso wie der inzwischen fast selbstverständliche Hinweis darauf, dass politische Einflussnahme fast nie mittels direkter Ansprache durch Politiker erfolgt, sollte es öffentlich immer wieder gesagt werden, um plattem Verschwörungsdenken etwas entgegenzusetzen. Aber man sollte von Journalisten auch erwarten können, dass sie ihre Situierung innerhalb struktureller Zwänge des eigenen Arbeitsumfeldes reflektieren. Auch das müsste öffentlich geschehen, findet aber nicht statt. Oder falls doch, abseits des Mainstreams und hinter verschlossenen Türen. Gründe für dieses Versäumnis gibt es viele, neben übergroßer Eitelkeit und der intellektuellen Unfähigkeit, Strukturen verstehen zu können, gibt es selbstverständlich auch einen politischen Unwillen abweichende Positionen prominent zu vertreten. Das ergibt sich konsequenter Weise aus den hierarchischen Strukturen, die in Medienunternehmen nahezu idealtypisch ausgebildet sind und die persönlichen Aufstieg nur bei einem gewissen Maß politischen Wohlverhaltens erlauben. Individuelle Eigenart und persönliches Engagement werden in Medienbetrieben – ähnlich wie in Parteien – nur soweit gefördert und geschätzt bis sie die Grenzen des inneren Mainstreams, das heißt des intern akzeptierten Meinungsspektrums, zu überschreiten drohen. Das scheint zunächst nicht weiter problematisch zu sein, da die gesamte Medienlandschaft ganz unterschiedliche Wege zur Meinungsbildung zulässt. Nur ist es eben so, dass die Formate mit den größten Reichweiten sich immer ähnlicher werden und nur noch einen bestimmten mittleren Bereich der Meinungen repräsentieren (auch hier ist eine ähnliche Entwicklung wie bei den etablierten Parteien zu beobachten). Die Medienvielfalt, die als materieller Ausdruck des Rechts auf Meinungsfreiheit gelten kann, wird stets durch marktypische Monopolisierung gefährdet, weit problematischer ist aber, dass die reale Vielfalt an veröffentlichter Meinung keineswegs abbildet, wie grundsätzlich unterschiedlich die Ansichten zu ein und derselben politischen Frage sein können. Dafür sind die Mainstreammedien in der öffentlichen Wahrnehmung einfach zu dominant.

Insofern sind die massenhaften politischen Artikulationen in den sozialen Medien jenseits ihrer jeweiligen Inhalte, die nicht selten skurril, dumm und hassverzerrt daherkommen, immer auch Ausdruck eines starken Unbehagens, das die Konzentration von Macht innerhalb einer dichter werdenden Vernetzung von Medien, Politik und Wirtschaft betrifft. Als solche sind sie ernstzunehmen und nicht als hate speech und Fake News abzutun. Gegen dieses Unbehagen sind Faktenchecks genau das ungeeignetste Mittel, da sie auf Basis der Behauptung Lügen richtig stellen zu wollen, ein Machtgebaren fortschreiben, das gerade ursächlich dafür verantwortlich ist, dass Fake News bereitwillig geglaubt und weiter verbreitet werden. Tatsächlich können Lügen vor diesem Hintergrund ihren Charakter wechseln und wahrgenommen werden, als das, was sie nicht sind, nämlich als wahre Aussagen, und damit einer Renitenz Stimme verleihen, die sonst ungehört bliebe. Das zu verstehen, könnte auch Journalisten helfen, ihr ungläubiges Staunen zu überwinden, wenn die offensichtlichsten Lügner zu Helden verklärt werden, während sie selbst – und ihre vielleicht aufrichtigen Absichten – als Manifestationen der “Lügenpresse” diskreditiert werden.

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