(Wörterbuch)

Die Hocherotik wurde als ästhetische Kategorie eingeführt, um die sexuelle Erregung von Literaturkritikern bei der Rezeption von erotischen und/oder pornografischen Texten zu erklären. Dabei gilt, dass die Hocherotik aufgrund der besonderen künstlerischen Qualität ihrer Darstellung erregend wirkt, ganz im Gegensatz zur Pornografie, die durch vulgäre Bloßstellung sexueller Akte als minderwertig anzusehen ist. Die Zuschreibung der Qualität „hocherotisch“ dient als Sprachregelung innerhalb des Diskurses „Hochkultur“ dazu, Sexualität nicht mehr als schambesetzten körperlichen Triebvorgang zu verstehen, sondern als eine geistige Tätigkeit, die ausschließlich „Hochgebildeten“ zukommt.