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Lost in Media

Monat: April 2016 (Seite 1 von 2)

der, die Hocherotiker/in

(Wörterbuch)

Die Hocherotik wurde als ästhetische Kategorie eingeführt, um die sexuelle Erregung von Literaturkritikern bei der Rezeption von erotischen und/oder pornografischen Texten zu erklären. Dabei gilt, dass die Hocherotik aufgrund der besonderen künstlerischen Qualität ihrer Darstellung erregend wirkt, ganz im Gegensatz zur Pornografie, die durch vulgäre Bloßstellung sexueller Akte als minderwertig anzusehen ist. Die Zuschreibung der Qualität „hocherotisch“ dient als Sprachregelung innerhalb des Diskurses „Hochkultur“ dazu, Sexualität nicht mehr als schambesetzten körperlichen Triebvorgang zu verstehen, sondern als eine geistige Tätigkeit, die ausschließlich „Hochgebildeten“ zukommt.

Wochen 16 & 17 (April/Mai)

  • Karen Duve: Macht (Buch) Roman
  • AfD-Politiker greifen Petry wegen Rücktrittsdrohung an (online/faz.net) Artikel von Justus Bender
  • Weniger Schwule, mehr glückliche Familien: Das AfD-Wunschprogramm für ARD und ZDF (online/Übermedien) Interview von Stefan Niggemeier mit Armin-Paul Hampel
  • David Lynch präsentiert die Schauspieler von Twin Peaks (online/Süddeutsche.de) Artikel
  • Hauptsache, gebrüllt. „Macht“ von Karen Duve (online/faz.net) Rezension von Julia Encke
  • American Epic I (Kino/Haus der Kulturen der Welt) Dokumentar-Serie von Bernard MacMahon
  • Game of Thrones (DVD) TV-Serie, Staffel 5
  • Die Tribute von Panem: Mocking Jay, Teil 2 (DVD) Film von Francis Lawrence
  • AfD. Und jetzt? (TV/Phoenix) TV-Dokumentation von Wolfgang Minder, Achim Pollmeier und Rainer Fromm
  • Bundesparteitag der AfD (TV/Phoenix) Live-Übertragung

Woche 15 (April)

  • Schmähgedicht über Erdogan: Merkels Böhmermann-Problem (online/Spiegel) Artikel von Matthias Gebauer
  • Böhmermann und die Aufmerksamkeit: Superangreifbar, superungreifbar (online/Spiegel) Kolumne von Georg Diez
  • Wo sind nur die Mehmets geblieben? (online/taz.de) Kolumne von Julia Boek
  • Wir sind jung. Wir sind stark (TV/Arte) Film von Burhan Qurbani

Abgebrühte, die/der

(Wörterbuch)

Person, die öffentlich den Eindruck erweckt, dass von Anderen geäußerte Einsichten und Eindrücke (meist negativer Art) für sie „ein alter Hut“ also absolut unaufregend wären. Oft verwendete Standardformeln sind dafür z.B. „gähn“, „langweilig“ oder „das ist ja ganz was Neues“. Meistens handelt es sich bei den A. um sekundäre Medienproduzenten, die in Kommentarspalten von online veröffentlichten Inhalten zeigen wollen, dass sie schon lange durchschaut haben, was der Autor gerade darzustellen versucht. Die A. kann nichts mehr überraschen, deshalb entgeht ihnen oft, dass zwischen der Leistung einen Sachverhalt argumentativ/ästhetisch in darstellbare Form zu bringen und der einfachen Aussage „das habe ich auch schon gewusst“ ein qualitativer Unterschied besteht.

Artverwandt aber nicht identisch mit den A. sind die sogenannten Medientrolle.

Woche 14 (April)

  • Eine Frau an der Front (TV/Arte) Serie
  • NSU: Mitten in Deutschland. Die Ermittler (TV/ARD) Fernsehfilm
  • Iggy Pop: „Sind sie müde oder sind sie krank“ (online/Spon) Interview/Artikel von Philipp Oehmke
  • Musikpreis: Quälend biederer Bausparvertragpop beim Echo (online/Berliner Zeitung) Artikel von Jens Balzer
  • In Flanders Fields (online) Gedicht von John McCrae aus dem Jahr 1915
  • Kunstszene in Berlin: So verändert sich der Kiez in Wedding (online/Berliner Zeitung) Artikel von Beate Scheder
  • Panama Papers: Die Deutschen in den Panama Papers (online/SZ) Artikel
  • Böhmermanns Erdogan-Satire: Ermittlungen gegen das ZDF (online/faz.net) Artikel

Herr Elmar von der CDU (TV/ARD) Talkshow Anne Will

Eingeladen ist auch Elmar Brok, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlaments, um die Position der Kanzlerin zu erklären. Sie hatte in einem Telefongespräch mit dem türkischen Premierminister gesagt, das Schmähgedicht von Jan Böhmermann sei „bewusst verletzend“ gewesen. Herr Brok meint dazu, auch die Kanzlerin hätte ein Anrecht auf Meinungsfreiheit. Offenbar betrachtet er Gespräche zwischen gewählten Regierungsspitzen als Privatsache ohne politischen Gehalt. Wahrscheinlicher ist aber, dass er als optischer Gemütsmensch vorgeschickt wurde, um vom politischen Kern des Problems abzulenken. Mit einer schwer zu ertragenden Bräsigkeit versucht er einen politischen Akt der vorauseilenden Anbiederung nachträglich in eine private Geschmacksfrage umzudeuten. Es scheint fast so, als würde nach dem schon dümmlichen Telefonat, jetzt eine noch dümmere Argumentation hinterher geschoben. Brok formuliert in der Sache dermaßen bewusst unpolitisch, dass man ihm und seinen Auftraggebern jeden politischen Verstand absprechen müsste, wenn seine Argumente nicht noch einem anderen Zweck dienen würden. Sie sind nur zu begreifen als Aussagen 2. Ordnung, also als rein selbstbezügliche, mit denen eine eigentlich unfassbar klägliche politische Fehlleistung verschleiert werden soll: Mit ihrem Gerede hat die Kanzlerin offenbar versucht, den ständig beleidigten türkischen Präsidenten zu beschwichtigen. Dass sie dabei von einer bewussten Verletzung der Würde des Präsidenten sprach, nicht etwa von Satire, hat ihm erst die Tür geöffnet, um die strafrechtliche Verfolgung Böhmermanns zu fordern.

Im TAZ.lab

Die Anhängerschaft einer Tageszeitung der linken Mittelschicht resp. der Partei der Wähler mit dem höchsten Durchschnittseinkommen feiert sich selbst. Natürlich auf dem Niveau der auf sie verwendeten Bildung, die zu leugnen man wirklich keinen Grund hat. Aktuelle gesellschaftliche Debatten werden geführt: Flüchtlingspolitik, Terror, TTIP, Feminismus etc. Die Beiträge sind gehaltvoll und bedenkenswert, wenn auch zumeist auf einer theoretischen Ebene angesiedelt, die das Gesagte gegen Widersprüche oder Unverträglichkeiten mit der Wirklichkeit absichert. Veranstaltungsort ist das Haus der Kulturen der Welt, Konferenztag ist der 2. April 2016. Weiterlesen

Medienzombie, der

(Wörterbuch)

Abk. MZ o. Mezo

Person, deren wahrnehmbare Funktion ausschließlich darin besteht, in den Medien zu erscheinen und/oder die aufgrund ihrer Dauerpräsenz in den Medien vor Augen der Öffentlichkeit zunehmend geistig-moralisch und/oder körperlich (vor allem physiognomisch) verfällt.

S. Seibert (April)

IMGP1250

„Ich habe meinen Ausführungen nichts hinzuzufügen“

Steffen Rüdiger Seibert / Sprecher der Bundesregierung

Definition: Medienzombie, der (Abk. MZ o. Mezo): Person, deren wahrnehmbare Funktion ausschließlich darin besteht, in den Medien zu erscheinen und/oder die aufgrund ihrer Dauerpräsenz in den Medien vor Augen der Öffentlichkeit zunehmend geistig-moralisch und/oder körperlich (vor allem physiognomisch) verfällt.

(Foto: Fritz Bias)

 

Woche 13 (März/April)

  • Lebensausflüge eines Austauschschülers (online/taz.de) Rezension von Detlef Kuhlbrodt zu Joachim Meyerhoffs Roman „Alle Toten fliegen hoch“
  • Mitten in Deutschland: NSU / Die Täter: Heute ist nicht alle Tage (TV/ARD) Fernsehfilm
  • Martin Walser: Ein sterbender Mann (Buch) Roman
  • Die Linkspartei hat das Politikmachen aufgegeben (online/faz.net) Artikel von Mechthild Küpper
  • Schleichende Zombifizierung (online/freitag.de) Essay, Blogbeitrag von René Korth
  • Big Gold Dream: Scottish Post-Punk and infaltrating the Mainstream (Kino) Dokumentarfilm von Grant McPhee
  • Erdogan Gedicht: Böhmermanns Satireschmäh (online/Über Medien) Kommentar von Stefan Niggemeier
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